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BRDigung: Zeitzünder (Review)
Artist: | BRDigung |
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Album: | Zeitzünder |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Deutschrock |
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Label: | Rookies & Kings | |
Spieldauer: | 55:54 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Nach knapp 15-jähriger Bandgeschichte ziehen BRDIGUNG ein erster Fazit, indem sie ein sechstes Album einreichen, auf dem sie ihren bisher herausgerarbeiteten Stil quasi zusammenfassen, verdichten und auf den Punkt bringen.
Die Gruppe versteht sich weiterhin auf handelsüblichen Gitarrenrock mit poppiger Note, wobei sich über die Jahre hin immer mehr Metal eingeschlichen hat, und üben Kritik an Politik sowie dem Menschen generell ohne unschön erhobenen, weil selbstgerechten Zeigefinger. Andererseits sind und bleiben die introvertierten Lyrics eine feste Komponente im Programm, gleichwohl Gitarrist und Sänger Julian Cistecky ohne Krampf schreibt und singt.
Er ist letzten Endes auch der Sympathieträger bei BRDIGUNG; die Musik gestaltet sich nach fünf Studioalben vielfältiger, aber auf Experimente lassen sich die Macher natürlich nicht ein. Wieso auch, wenn sie ein Händchen für auf den Punkt kommende Messages haben, mit der sie vorwiegend jugendliche Hörer ansprechen? Die Video-Single 'Alles anders' kann sogar am himmelhaushohen Niveau von DRITTE WAHL kratzen, und 'Kraft Liebe Hoffnung' folgt in puncto Qualität knapp dahinter.
Balladen der Marke 'Im freien Fall' (der bedächtige Abschluss), das unauffällige 'Nur noch ein Wort' und das unschön klebrige 'Neues Leben' relativieren die anderswo zackigere Härte, sei es nun im flotten 'Mein Lied im Radio' oder während 'Tanzen im Regen'. Das drückend dunkle 'Lebst du noch'ragt für sich allein als intensiver Höhepunkt hervor, zu dem wiederum das luftige Doppel aus 'Ikarus oder Peter Pan' und 'Die Hände hoch' einen Kontrast setzen.
"Zeitzünder" ist also ein mit allen Wassern gewaschener Garant für Abwechslung, enthält aber auch ein paar Luschen wie das beliebige 'Meine Idole sind tot', den Klingklang-'Intro', den besonders poppigen Opener 'Mittelfingerautorität' und das hämmernde 'Kampf gegen die Leere' mit durchaus nicht üblichen Proll-Chören, nicht zu vergessen die hier und dort eingestreuten, beinahe kitschigen Arena-Keyboards. Man muss eben immer noch auf Konsens-Mucke stehen, um BRDIGUNG liebzugewinnen.
FAZIT: "Zeitzünder" ist BRDIGUNGs bisher abwechslungsreichstes Album, enthält die erwartbaren Hits und wenige Überraschungen. Die Band entzieht sich bis heute auf wohltuender Weise den meisten Deutschrock-Klischees und bleibt dadurch sympathisch, auch wenn sie sich ebenfalls im Milieu einschlägiger Ärgernisse aus dieser Szene tummeln.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Mittelfingerautorität
- Kampf gegen die Leere
- Ikarus oder Peter Pan
- Die Hände hoch
- Mein Lied im Radio
- Lebst du noch
- Nur noch ein Wort
- Tanzen im Regen
- Pures Gift für mich
- Alles anders
- Neues Leben
- Kraft Liebe Hoffnung
- Meine Idole sind tot
- Im freien Fall
- Outro
- Tot aber lebendig (2010) - 8/15 Punkten
- Chaostheorie (2016) - 8/15 Punkten
- Zeitzünder (2018) - 10/15 Punkten
- Livezünder (2018)
- Zeig dich! (2020) - 8/15 Punkten
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